Ein weniger harter, aber dennoch wichtiger Standortfaktor ist die Wirtschaftsleistung. Sie misst, wie wirtschaftskräftig und produktiv eine Region bereits ist und zeigt, was Unternehmen an Wirtschaftsstruktur vorfinden, wenn sie sich an einem neuen Standort ansiedeln.
Hoher Wohlstand
Gut messbare Indikatoren sind das BIP pro Kopf und die Arbeitsproduktivität. Beide zeigen, wie hoch der Wohlstand in einer Region ist. Beim BIP pro Kopf schneidet der Kanton Zürich im Vergleich mit den anderen Regionen sehr gut ab. Das kaufkraftbereinigte BIP pro Kopf ist nur in der Region um Dublin höher (der Smartspider vergleicht das kaufkraftbereinigte BIP auf Länderebene, das Zürcher BIP pro Kopf liegt über dem Schweizer Durchschnitt). Auch bei der Arbeitsproduktivität schneidet Zürich beziehungsweise die Schweiz besser ab als der Median der Vergleichsregionen, wiederum weist Dublin die höchsten Werte auf. Der Abstand Zürichs zu den Vergleichsregionen ist jedoch etwas geringer als beim BIP pro Kopf. Die im OECD-Vergleich hohe Beschäftigung und das starke Wachstum in personalintensiven und damit eher wenig produktiven Branchen wie dem Gesundheits- und Sozialwesen dürften dazu beitragen.12
Gerade um dem strukturellen und zunehmenden Arbeitskräftemangel besser begegnen zu können, besteht hier Verbesserungspotenzial. Gleichzeitig wirkt sich die hohe Integrationsfähigkeit des Schweizer Arbeitsmarktes paradoxerweise eher negativ auf den Indikator aus, da es besser als in anderen Ländern gelingt, auch Personen mit geringerer Produktivität im primären Arbeitsmarkt zu beschäftigen.13
Höchste Dichte an internationalen Konzernen
Die hohe Wirtschaftsleistung des Kantons Zürich, gemessen am BIP pro Kopf und an der Produktivität, wird durch einen Mix aus KMU und nationalen und internationalen Grossunternehmen erbracht. Keine andere Region weist pro Kopf der Bevölkerung mehr umsatzstarke internationale Unternehmen (Fortune-500-Unternehmen) auf als der Kanton Zürich. Auch wenn ihre Zahl mit fünf deutlich kleiner ist als die Hunderttausende von KMU, die über 99 Prozent der Unternehmen im Kanton Zürich ausmachen, haben sie einen grossen direkten und indirekten Einfluss auf die Wirtschaftsleistung der Region. Sie sind direkte Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber für Tausende von Mitarbeitenden und Auftraggeberinnen und Auftraggeber für zahlreiche KMU und Gewerbetreibende aus dem Dienstleistungs- und Industriesektor. Durch ihren internationalen Bekanntheitsgrad wirken internationale Grossunternehmen auch als Zugpferde für eine Region und entwickeln entsprechend einen wichtigen Multiplikatoreffekt für eine Region.
In engem Zusammenhang mit dem BIP, der Produktivität und der Anzahl Grossunternehmen steht die Erwerbslosenquote. Sie zeigt, wie viele Menschen in einer Region letztlich Arbeit finden und damit zur Wirtschaftsleistung beitragen. Ist sie tief, trägt ein hoher Anteil der Bevölkerung zur Wirtschaftsleistung bei. KMU und nationale sowie internationale Grossunternehmen profitieren im Kanton Zürich von einem gut funktionierenden Arbeitsmarkt: Die Erwerbslosenquote ist tief, die Erwerbsquote entsprechend hoch. Von den fünf Vergleichsregionen, die alle einen hohen Wert aufweisen, hat einzig München/Oberbayern eine noch tiefere Erwerbslosenquote als der Kanton Zürich.
Relativ geringe CO2-Intensität, gleichmässige Markteinkommen
Weiter zeigt sich, dass die Wirtschaftsleistung in der Schweiz mit relativ geringen Emissionen erzielt werden kann – die CO2-Intensität ist tiefer als in den fünf Vergleichsregionen. Gründe dafür sind eine hoch entwickelte und innovative Wirtschaft sowie ein relativ grosser Dienstleistungssektor. Bei dieser Betrachtung bleiben die CO2-Emissionen unberücksichtigt, die durch importierte Produkte in anderen Ländern verursacht werden – auf die ein Standort aber auch weit weniger Einfluss hat.
Die Wirtschaftsleistung wird nicht nur verhältnismässig emissionsarm erzeugt, sie führt auch zu relativ gleichmässig verteilten Einkommen. Der im Smartspider dargestellte Gini-Koeffizient misst, wie (un)gleich die in einer Volkswirtschaft erzielten Einkommen verteilt sind. Je höher der Wert im Smartspider, desto gleichmässiger ist die Einkommensverteilung. Die Schweiz liegt hier über dem Median der Vergleichsregionen. Der hiesige Arbeitsmarkt sorgt also dafür, dass die erwirtschaftete Wirtschaftsleistung einer breiten Bevölkerung zugutekommt. Betrachtet man den Gini-Koeffizienten der frei verfügbaren und nicht der am Markt erzielten Einkommen, fällt die Schweiz leicht unter den Median der fünf Vergleichsregionen. Dies bedeutet, dass in den Vergleichsregionen deutlich mehr über staatliche Transfers umverteilt wird, um ein ähnliches oder leicht tieferes Niveau als in der Schweiz zu erreichen. Mit anderen Worten: Aufgrund der relativ gleichmässigen Verteilung der am Arbeitsmarkt erzielten Einkommen muss die Schweiz weniger stark umverteilend eingreifen als andere Länder.
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