Das allgemeine Kostenumfeld für Unternehmen ist ein wesentlicher, im Falle des Kantons Zürich aber auch ein ambivalenter Standortfaktor. Grob zusammengefasst: Erfolg macht teuer. Weil der Kanton Zürich seit vielen Jahren ein prosperierender Wirtschaftsstandort ist und sowohl für Unternehmen als auch für Arbeitnehmende und ihre Familien eine hohe Standortqualität aufweist, sind sowohl die Preise als auch die Löhne hoch.
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Schlusslicht bei den Arbeitskosten
Entsprechend schlecht schneidet der Kanton Zürich im Vergleich mit allen anderen Regionen bei den Arbeitskosten ab: Nirgendwo sind die Arbeitskosten pro geleistete Arbeitsstunde höher als in der Schweiz und im Kanton Zürich. Dabei sind es vor allem die Löhne und nicht etwa übermässig hohe Sozialabgaben, welche die Arbeitskosten im Vergleich zu anderen Standorten verteuern. Dies zeigen die beiden Indikatoren «Kosten für Sozialabgaben» und «durchschnittliche Steuerbelastung» (diese misst den Anteil von Steuer- und Sozialabgaben an den durchschnittlichen Arbeitskosten), bei denen der Kanton Zürich besser abschneidet als die anderen Regionen. Dieser Vergleich berücksichtigt allerdings nicht die BVG-Beiträge, die in der Schweiz ab einem bestimmten Einkommen obligatorisch sind und zur Hälfte vom Arbeitgeber bezahlt werden. Würden die BVG-Abgaben mitberücksichtigt, dürften die Kosten für Sozialabgaben näher bei den Vergleichsregionen liegen.
«Die OECD-Mindeststeuer reduziert den internationalen Steuerwettbewerb und erhöht so die Bedeutung von anderen lokalen Kosten eines Standortes.»
Anna Eldring, Schweizer Steuerexpertin bei Takeda
Löhne auch ein Standortvorteil
Während die hohen Arbeitskosten für die Unternehmen eher ein Nachteil sind, stellt sich die Situation aus Sicht der Arbeitnehmenden anders dar: Der Kanton Zürich ist auch dank dem hohen Lohnniveau ein attraktiver Wohnort, zumal der Standort auch in Bezug auf Kaufkraft und Lebensqualität gut abschneidet. Auch aus Sicht der Unternehmen muss ein hohes Lohnniveau im Wettbewerb um die besten Talente kein Nachteil sein, insbesondere angesichts des Arbeitskräftemangels: Den Unternehmen gelingt es, hoch qualifizierte und entsprechend produktive Arbeitskräfte zu gewinnen und zu halten. Qualifizierte Arbeitskräfte lassen sich gerade wegen der hohen Löhne und der guten Lebensqualität gern im Kanton Zürich nieder. Die hohen Löhne sind letztlich auch Ausdruck der hohen Standortattraktivität des Kantons.
Die hohen Arbeitskosten werden zudem durch die im internationalen Vergleich moderate Steuerbelastung sowohl für juristische als auch für natürliche Personen etwas kompensiert. Der Kanton Zürich schneidet bei diesem Indikator besser ab als die fünf Vergleichsregionen.
Bei den Elektrizitätspreisen für Unternehmen schneidet die Schweiz und damit auch der Kanton Zürich zwar besser ab als die Vergleichsregionen. In vielen OECD-Ländern sind die Elektrizitätspreise jedoch deutlich tiefer. Hohe Elektrizitätspreise belasten insbesondere die Industrie. Da im Kanton Zürich vor allem die Dienstleistungsunternehmen stark vertreten sind – sie machen 87 Prozent der Wertschöpfung aus – sind die Elektrizitätspreise letztlich ein untergeordneter Kostenfaktor.
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