Forschung und Innovation sind entscheidend für die Standortattraktivität. Wer langfristig wachsen will, ist auf Innovationen und damit auf eine gut ausgebaute Forschungslandschaft angewiesen. Innovationen sind aber auch für die Wirtschaft und die Gesellschaft als Ganzes zentral, denn sie schaffen Wohlstand. Dies gilt insbesondere für den Kanton Zürich, der ohne natürliche Ressourcenvorkommen und mit einem kleinen Heimmarkt auskommen muss.
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Hohe Forschungsausgaben
Messen lässt sich dieser Standortfaktor anhand von zwei Bereichen: den Investitionen (Inputfaktoren) und den daraus folgenden Innovationen (Outputfaktoren). Erstere können mit den Ausgaben in Forschung und Entwicklung (F&E) sowie mit den Risikokapitalausgaben (Venture Capital) gemessen werden. Sowohl bei den öffentlichen als auch bei den privaten F&E-Ausgaben schneidet der Kanton Zürich im Vergleich zum Median der fünf Vergleichsregionen sehr gut ab. Insbesondere die Privatwirtschaft investiert viel in Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten.
Dieses gute Abschneiden steht in einem gewissen Kontrast zu den Venture-Capital-Ausgaben. Hier schneidet die Schweiz (für den Kanton Zürich liegen keine Werte vor) unterdurchschnittlich ab. Start-ups und Innovationen werden in der Schweiz seltener über den Risikokapitalmarkt finanziert als etwa im angelsächsischen Raum. Eine mögliche Erklärung ist die unterschiedliche Risikobereitschaft. Zudem dürfte es eine Rolle spielen, dass im Kanton Zürich auch bereits etablierte KMU wichtige Innovationstreiber sind, bei denen generell andere Finanzierungsformen überwiegen, während Risikokapital vor allem bei Jungunternehmen und Start-ups eingesetzt wird. Es zeigt sich, dass in der Schweiz in der Frühphase (Seed und Early Stage) relativ viel Risikokapital zur Verfügung steht. Bei der Finanzierung der Skalierung und des langfristigen Wachstums von Start-ups (Later Stage) fällt die Schweiz hingegen zurück. Hier dürften nebst der geringeren Risikobereitschaft auch der relativ kleine Absatzmarkt eine Rolle spielen, der die Schweiz für kostenintensive Investitionen im Later-Stage-Bereich weniger interessant macht.
«Der Standort Zürich bietet bereits viele Elemente, die es für einen innovativen Standort braucht, wie Hochschulen, Talente, Akteure aus Industrie, KMU und eine lebendige Start-up-Szene. Was es braucht, ist ein besseres Zusammenspiel dieser Akteure. Durch stärkere Vernetzung und Kooperationen wird der Standort entlang der Wertschöpfungskette – Forschung, F&E und Produktion – weiter gestärkt.»
Maria Olivares, UZH Innovation-Hub
Innovative, aber wenig vernetzte KMU
Für die Messung des Outputs stehen deutlich mehr Indikatoren zur Verfügung – auch für die Innovationstätigkeit der KMU gibt es gut vergleichbare Indikatoren. Hier weist der Kanton Zürich im Vergleich zu den fünf Vergleichsregionen einen hohen Anteil Innovationen auf. Dies ist insofern positiv, als KMU oft lokal gut verankert sind und die Innovationstätigkeit über verschiedene Branchen diversifiziert ist. Hingegen fallen die KMU im Kanton Zürich bei den Innovationskooperationen hinter die Vergleichsgruppe zurück.
Dies ist insofern erstaunlich, als der Kanton Zürich mit der Nähe zu ETH und Universität Zürich sowie Fachhochschulen in einer guten Ausgangslage ist. Möglicherweise sind es aber gerade die günstigen lokalen Bedingungen sowie das in der Schweiz etablierte Verbandswesen, die überregionale Kooperationen einzelner KMU eher bremsen. Nachholbedarf besteht auf jeden Fall, denn ein gut vernetztes Innovationsökosystem erleichtert auch die Finanzierung und den Zugang zu Risikokapital.
Der Innovationstätigkeit der Zürcher Wirtschaft, gemessen an der Zahl der Innovationen und Patentanmeldungen (Output) über alle Branchen und Unternehmen hinweg, tut dies bisher keinen Abbruch. Bei den Patentanmeldungen liegt der Kanton Zürich im Regionenvergleich an der Spitze. Es ist jedoch fraglich, ob diese Position gehalten werden kann, wenn sich die Kooperationstätigkeit der für die Zürcher Wirtschaft wichtigen KMU nicht verbessert. Zudem zeigt sich bei den Markenanmeldungen (Trademark) und beim Applikationsdesign ein anderes Bild. Hier liegt der Kanton Zürich hinter der Vergleichsgruppe zurück.
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