Grosses Interesse am fünften Klimadialog

«Mit Raumplanung zum guten Lokalklima»: Unter diesem Motto fand gestern der fünfte Klimadialog Kanton – Gemeinden mit rund 200 Teilnehmenden statt. Dabei stand die Frage im Zentrum, wo und wie die Gemeinden mit den Instrumenten der Raumplanung die Anpassung an den Klimawandel unterstützen können.

Mit dem Klimawandel werden Hitzeperioden häufiger, länger und heisser. Die Raumplanung kann mit einer klimaangepassten Siedlungsentwicklung einen Beitrag leisten, um die Hitzebelastung massgeblich zu mindern. Im Frühjahr hat der Kantonsrat mit einer Ergänzung im kantonalen Richtplan den Gemeinden den Auftrag erteilt, dies bei ihren Planungen zu berücksichtigen. Ebenso bekommen die Gemeinden ab dem 1. Dezember mit der Teilrevision des Planungs- und Baugesetzes (PBG) neue Werkzeuge wie eine Begrünungsvorschrift, mit denen sie dazu beitragen können, dass sich Siedlungen im Sommer weniger stark aufheizen.

Das Hauptthema des fünften Zürcher Klimadialogs, zu dem Regierungsrat Martin Neukom und Regierungsrätin Jacqueline Fehr gemeinsam mit dem Verband Zürcher Gemeindepräsidien (GPV), dem Verein Zürcher Gemeindeschreiber und Verwaltungsfachleute (VZGV) sowie dem Verband der Zürcher Schulpräsidien (VZS) eingeladen hatten, war somit hochaktuell.

Raumplanung und Arbeitsgruppen als Schwerpunkte

Im ersten Teil der Veranstaltung standen dementsprechend die verschiedenen Instrumente der Raumplanung im Fokus. «Die Gemeinden erhalten mit der PBG-Revision einen Werkzeugkasten, um mit gezielten Massnahmen das Lokalklima zu verbessern», sagte Martin Neukom.

Nach einem Inputreferat von Sara Künzli, Leiterin Amt für Raumentwicklung des Kantons Zürich, berichteten Katrin Gügler, Direktorin Amt für Städtebau der Stadt Zürich, und Roger Isler, Stadtrat von Kloten, auf dem Podium über ihre Erfahrungen mit Klimaanpassungsmassnahmen. Martin Schriener von der Pensimo Management AG vertrat die Perspektive der Immobilienwirtschaft. Eine ausserkantonale Sicht brachte Caroline Rietschi, Gemeindepräsidentin von Binningen (BL) in die Diskussion ein. Die Teilnehmenden konnten das Gehörte anschliessend in Vertiefungsworkshops weiter diskutieren.

Den zweiten Themenschwerpunkt bestritten die Arbeitsgruppen, die im Rahmen des Klimadialogs entstanden sind. In diesen Arbeitsgruppen tauschen Gemeindevertreterinnen und -vertreter regelmässig ihre Erfahrungen zu Klima-Themen wie Hitzeminderung oder E-Mobilität aus. Am Klimadialog boten die Arbeitsgruppen Ateliers an, in denen sie den Anwesenden Einblick in ihre Arbeiten gaben. «Es ist wichtig, dass die Arbeitsgruppen zeigen, welche Themen sie beraten und welche Erkenntnisse sie gewonnen haben. Erst so kann dieser Erfahrungsaustausch eine Breitenwirkung erzielen», findet GPV-Präsident Jörg Kündig.

Erfolgsmodell Klimadialog

Das grosse Interesse am Anlass bestätigt den Erfolg des Klimadialogs. Dieser entstand aus der Überlegung, dass viele Klimaschutzmassnahmen im Konkreten, im Lokalen wurzeln. Mit dem Klimadialog möchte der Kanton den Austausch stärken und die Gemeinden bestmöglich bei den Massnahmen für Klimaschutz und -anpassung unterstützen. Mittlerweile ist der Klimadialog ein etabliertes Lern-, Austausch- und Vernetzungsgefäss, das fest in den Agenden verankert ist. «Es ist beeindruckend, mit welchem Engagement und Interesse die Gemeinden mit dabei sind und wie sich eine Kultur der Zusammenarbeit entwickelt hat», sagte Jacqueline Fehr. Seit Anfang 2023 gehört der Klimadialog zum Programm «Gemeinden 2030». Dieses wird getragen von der Direktion der Justiz und des Innern und der Baudirektion des Kantons Zürich sowie von GPV, VZG und VZS.
 

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