Fallkosten 2023 der Zürcher Spitäler steigen aufgrund höherer Pflegelöhne und Teuerung

Die durchschnittlichen Fallkosten der Zürcher Spitäler sind 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 3.7 Prozent auf 11'056 Franken gestiegen. Zentrale Gründe für den Kostenanstieg sind Lohnmassnahmen im Zuge des Fachkräftemangels sowie die allgemeine Teuerung.

Der Kanton Zürich veröffentlicht jährlich die nach Schweregrad bereinigten Fallkosten für stationäre Spitalbehandlungen im Bereich des Krankenversicherungsgesetzes (KVG). Die Basis des Fallkostenvergleichs bilden Kostenanalysen der Zürcher Akutspitäler, welche nach einheitlicher Methode erhoben werden.

Die durchschnittlichen schweregradbereinigten Fallkosten 2023 sind gegenüber dem Vorjahr um 3.7 Prozent gestiegen. In den vergangenen Jahren ist bei den akutstationären Fallkosten somit in der Tendenz ein Wachstum feststellbar. Betrachtet man die Entwicklung der Fallkosten im Einzelnen, so zeigt sich, dass bei einer Mehrheit der Akutspitäler (17 von 21) die Fallkosten 2023 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind. Demgegenüber stehen vier von 21 Spitälern, die ihre Fallkosten reduzieren konnten.

Personalmassnahmen führen zu höheren Kosten

Der Fachkräftemangel stellt die Leistungserbringer weiterhin vor Herausforderungen. So haben viele Spitäler Massnahmen zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität getroffen, indem sie höhere Löhne für das Personal, insbesondere im Bereich der Pflege, gesprochen sowie neue Honorarmodelle eingeführt haben. Zudem berichteten Leistungserbringende, dass sie auf temporäres Personal, besonders im ärztlichen wie auch im pflegerischen Dienst, zurückgreifen mussten. Die erwähnten Massnahmen führen zur Steigerung des Personalaufwandes. Auch die Teuerung z. B. bei den Energie- und Lebensmittelkosten haben finanzielle Auswirkungen auf das Gesundheitswesen. Ebenso zum Kostenwachstum beigetragen haben Investitionen in die Infrastruktur sowie Massnahmen zur Weiterentwicklung z. B. im Bereich der Digitalisierung.

Es zeigt sich jedoch auch Potential zur Effizienzsteigerung, wie man am Beispiel des Spitals Uster sieht. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die schweregradbereinigten Fallkosten beim Spital Uster um von Fr. 10'477 um 1.1% auf 10'363. Die Verantwortlichen des Spitals Uster haben eine positive finanzielle Entwicklung herbeiführen können, wie sie von der Gesundheitsdirektion bei der Spitalplanung 2023 als Bedingung für die Vergabe von Leistungsaufträgen gefordert worden ist.

Die steigenden Kosten im Generellen und der Fachkräftemangel im Speziellen sind für alle Leistungserbringer eine grosse Herausforderung, welche direkte Auswirkungen auf die Fallkosten haben. Mögliche Hebel für die Spitäler zur Stabilisierung der Fallkosten sind effizientere Abläufe in der Leistungserbringung, die durch eine Konzentration auf bestimmte Fachgebiete mit einer erhöhten Anzahl von Fällen erreicht werden kann. Ansätze wie Lean Hospital und eine durchgängige digitale Dokumentation können zu einer Produktivitätssteigerung und Reduktion der administrativen Tätigkeiten beitragen und dabei helfen, Kostensteigerungen zu dämpfen. Es bleibt eine stetige Aufgabe aller Anspruchsgruppen, unnötige Kostenentwicklungen im akutstationären Bereich im Kanton Zürich zu vermeiden.

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