Der Kanton Zürich macht sich stark für die Suizidprävention

Am 10. September ist Welttag der Suizidprävention. Der Kanton Zürich engagiert sich mit einem direktionsübergreifenden Schwerpunktprogramm für die Suizidprävention. Das Programm umfasst verschiedene Projekte und trägt wesentlich zur Enttabuisierung bei. Diese sind wichtig, damit Suizide verhindert werden können. Eine effektive Massnahme um Suizide zu verhindern, liegt in der Einschränkung von Suizidmethoden. Die Rückgabe von nicht mehr benötigten Medikamenten trägt beispielsweise dazu bei.

Wenn Menschen über längere Zeit hohen Belastungen ausgesetzt sind oder an psychischen Erkrankungen leiden, kommt es nicht selten vor, dass Suizidgedanken auftauchen. Bleibt der Druck hoch und finden Betroffene keine Unterstützung, kann dies eine suizidale Handlung auslösen. Im Kanton Zürich sterben jährlich rund 180 Menschen durch Suizid (Obsan, 2024). Die Zahl der Suizidversuche ist um ein Vielfaches höher. Suizide zu verhindern, ist das übergeordnete Ziel des kantonalen Schwerpunktprogramms, das seit 2015 umgesetzt wird. Die Suizidrate im Kanton Zürich verzeichnet in den letzten 20 Jahren eine abnehmende Tendenz. Das kantonale Programm Suizidprävention leistet durch die evidenzbasierten und vielfältigen Massnahmen einen Beitrag dazu.

Breit angelegtes Suizidpräventions-Programm

Das kantonale Suizidpräventionsprogramm umfasst verschiedene Projekte und reicht von der Fortbildung von Fachpersonen in Schulen, Betrieben und anderen Organisationen über Angebote in psychiatrischen Kliniken, Vernetzung von Fachleuten bis zur Sensibilisierung der Bevölkerung. Die Umsetzung des Programms wird durch eine direktionsübergreifende Kommission begleitet. Im Auftrag der Gesundheitsdirektion werden begleitend zum Programm mediale Kampagnen umgesetzt.

Jede und jeder kann mithelfen, weil reden kann retten

Der erste Schritt zur Verhinderung von Suiziden ist, dass Menschen mit Suizidgedanken diese aussprechen, bzw. darauf angesprochen werden und Hilfe finden können. Prävention und Gesundheitsförderung Kanton Zürich unterhält darum zusammen mit dem Bundesamt für Gesundheit die Website www.reden-kann-retten.ch. Auf dieser finden Menschen in der Krise und ihr Umfeld ganz konkrete Gesprächstipps und viele Informationen dazu, wie es zu Suizidgedanken kommt, was dagegen hilft und wo es Unterstützung gibt. Gemeinsam mit Pro Juventute führt die Gesundheitsdirektion jährlich die mediale Kampagne für junge Menschen durch. Sie ermutigt dazu, vermutete Suizidgedanken bei Freundinnen und Freunden anzusprechen und macht das Hilfsangebot 147 bei Jugendlichen bekannt.

Suizide verhindern und nicht mehr benötigte Medikamente zurückgeben

Eine weitere effektive Massnahme, um Suizide zu verhindern, besteht darin den Zugang zu Suizidmethoden zu begrenzen. So trägt beispielsweise die Rückgabe von nicht mehr benötigten Medikamenten dazu bei, weil diese Medikamente in einer Krise nicht mehr für einen Suizidversuch verfügbar sind. Der Apothekerverband des Kantons Zürich und der Zürcher Drogistenverband rufen ihre Mitglieder regelmässig auf, Kundinnen und Kunden für die Rückgabemöglichkeit zu sensibilisieren. Die Gesundheitsdirektion stellt dazu Flyer und Tragtaschen zur Verfügung. «Die Apotheken, Arztpraxen und Drogerien im Kanton Zürich leisten mit der Rücknahme nicht mehr gebrauchter Medikamente einen wertvollen Beitrag zur Suizidprävention», verdankt Regierungsratspräsidentin und Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli ihren Einsatz.

«Jede und jeder ist aufgefordert, seine Hausapotheke auf verfallene Medikamente zu prüfen», rät Lorenz Schmid, Präsident des Kantonalen Apothekerverbands Zürich. Tobias Burkhardt, Präsident der Zürcher Ärztegesellschaft, empfiehlt Patientinnen und Patienten: «Sprechen Sie gleich noch ihr Umfeld darauf an, je weniger Medikamente im Haushalt rumliegen, desto kleiner das Risiko der Einnahme in der Krise».

Abgelaufene oder nicht mehr benötigte Medikamente können in Apotheken, Arztpraxen und Drogerien abgegeben werden.

Schwerpunktprogramm Suizidprävention

Das Zürcher Schwerpunktprogramm Suizidprävention wurde 2015 lanciert. Nach einer ersten Programmphase von 2015-2018 hat der Zürcher Regierungsrat eine zweite Phase von 2019-2022 und im Dezember 2022 eine dritte Phase 2023-2026 bewilligt.

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