Der Kanton soll auch neue audiovisuelle Formate wie Games fördern

Zürich ist nicht nur die Filmhauptstadt der Schweiz. Auch in den Bereichen New Media, Games und Medienkunst gibt es im Kanton Zürich eine starke und dynamische Szene. Angemessene Förderinstrumente für die digitale Kultur gibt es bisher allerdings kaum. Der Regierungsrat nimmt darum eine Forderung des Kantonsrates auf und schlägt vor, neben Filmen in einem dreijährigen Pilotprojekt auch die Produktion neuer audiovisueller Formate und Darstellungsformen zu unterstützen.

Kanton und Stadt Zürich haben im Jahr 2004 gemeinsam die Zürcher Filmstiftung ins Leben gerufen. Die Gründung war ein Erfolg: Es gibt heute in der Schweiz keinen anderen Ort mit vergleichbaren Ausbildungs-, Förder- und Produktionsstrukturen für das Filmschaffen. 2020 beauftragte der Kantonsrat den Regierungsrat in einem Postulat, künftig nicht mehr nur das Filmschaffen im engeren Sinn zu fördern. Auch die digitale Kultur mit ihren neuen und innovativen audiovisuellen Darstellungsformen sollte auf Unterstützung durch die öffentliche Hand zählen können.

Digitale Kultur noch kaum gefördert

Der Regierungsrat hat die Zürcher Hochschule der Künste mit einer Analyse der Situation beauftragt. Diese hat einerseits die Begriffe geklärt: New Media steht als übergeordneter Begriff einerseits für digitale Kultur, andererseits für Medienkunst. Zur digitalen Kultur zählen innovative audiovisuelle Inhalte und Erzählformen, die sich Formaten wie Virtual Reality oder anderer interaktiver Erzählformen bedienen. Auch Games als geschichtenerzählende Formate gehören laut der Studie zur digitalen Kultur. Das zweite Standbein von New Media ist die Medienkunst: Dieser Begriff steht für digitale Künste, die neue Technologien einsetzen.

Die Studie zeigt, dass der neue Bereich von New Media bisher kaum gefördert wird. Im Bereich Games stehen einzig von Pro Helvetia geringe Mittel zur Verfügung. Audiovisuelle Formate werden gegenwärtig nur im Fördermodell «Fast Track» der Zürcher Filmstiftung unterstützt.

Filmstiftung ausbauen

Bereits in der Beantwortung des Postulates im Herbst 2023 begrüsste der Regierungsrat dessen Stossrichtung und anerkannte die Notwendigkeit der verstärkten Förderung der digitalen Kultur. Er sieht darin ein grosses Potential für den Kultur- und Innovationsstandort Zürich. Der Regierungsrat skizzierte im Postulatsbericht auch bereits die künftige Förderlandschaft. So soll mittelfristig die Zürcher Filmstiftung die digitale Kultur in einem zweiten eigenständigen Geschäftsfeld fördern. Die Fachstelle Kultur wird für die Förderung der Medienkunst zuständig.

Nun legt der Regierungsrat dem Kantonsrat einen Kreditantrag für ein entsprechendes Pilotprojekt vor. Dieses soll im Sommer 2025 beginnen und drei Jahre dauern. Das Pilotprojekt bietet den Rahmen, um eine bedürfnisgerechte und wirksame Förderung zu etablieren sowie Fragen zu den Schnittstellen zwischen Kultur und Wirtschaft klären zu können. Der Regierungsrat beantragt dem Kantonsrat Ausgaben von jährlich 1,5 Mio. Franken, gesamthaft also 4,5 Mio. Franken zulasten des Kulturfonds.

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